Aktuelles


Mai 2025

Lesung: Isabelle Lehn: »Die Spielerin«

8. Mai 2025, 19:30 Uhr, Literaturhaus Dortmund, Neuer Graben 78, 44139 Dortmund

Eintritt frei

Von der Bankerin in Zürich zur weltweit operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia – ein Roman über eine unauffällige Frau. 

Eine junge Frau zieht in den 1990er Jahren aus der niedersächsischen Provinz nach Zürich, um als Investmentbankerin Karriere zu machen. Dort lernt sie die Welt der Bad Banks kennen, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Als ihre Karriere jedoch stagniert, erkennt sie, wie viel Freiraum es ihr gewährt, eine Frau zu sein, die übersehen wird: Abseits der Legalität investiert sie bald Millionen. Vor Gericht schließlich schweigt sie. Ihre Geschichte erzählen andere.

Mit »Die Spielerin« erschafft Isabelle Lehn eine ambivalente Heldin, die ihre Unscheinbarkeit zu nutzen weiß. Ein smarter und geschmeidiger Roman einer unbestechlichen Autorin – und ein aufregendes Spiel mit unseren eigenen Erwartungen. Inspiriert von einer wahren Geschichte. 

Isabelle Lehn, geboren 1979 in Bonn, lebt heute in Leipzig und schreibt erzählende und essayistische Prosa. Sie ist promovierte Rhetorikerin, Autorin des mehrfach ausgezeichneten Debütromans »Binde zwei Vögel zusammen« und zuletzt des Romans »Frühlingserwachen«. Für ihre literarische Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt den Dietrich-Oppenberg-Medienpreis für ihren Aufsatz »Weibliches Schreiben« (S. Fischer hundertvierzehn), der sich mit der geschlechtsspezifischen Rolle von Autor:innen im Literaturbetrieb auseinandersetzt.

Moderation: Arnold Maxwill

Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Literaturhaus Dortmund.


Bücher machen: Gespräch über Erica Jongs »Angst vorm Fliegen« mit der Übersetzerin Lilian Peter

15. Mai 2025, 19 Uhr, Buchhandlung Proust. Wörter & Schönes, Akazienallee, Am Handelshof 1, 45127 Essen

Eintritt frei

Wie landet ein Buch auf Ihrem Nachttisch, Ihrem Lesesessel, oder als Hörbuch auf Ihrem Ohr? Was passiert, bevor Sie es erwerben? Über die vielen unsichtbaren Schritte und Aspekte des Büchermachens wird zweimal jährlich in der Reihe »Bücher machen« mit Menschen aus dem Literaturbetrieb gesprochen. Mit Übersetzer:innen, Lektor:innen, Literaturagent:innen, Jurist:innen, Literaturkritiker:innen, Bibliothekar:innen, Buchhändler:innen – und Autor:innen.

Unser erster Gast ist die Übersetzerin und Essayistin Lilian Peter. Mit Dr. Iuditha Balint spricht sie über ihre Neuübersetzung von Erica Jongs Roman »Angst vorm Fliegen«. Darüber, wie der Roman in den 1970er-Jahren als erotischer Bestseller ins Deutsche übersetzt wurde – und darüber, wie ein männlich dominierter Literaturbetrieb einen Roman über jüdisches Leben, Psychoanalyse und weibliche Emanzipation zu einem Erotikbuch reduzieren kann.

Lilian Peter lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin mit ihrer Familie in Berlin. Sie studierte Philosophie, Musikwissenschaften, zudem einige Semester auch Altgriechisch und Slawistik, in Wien, Tübingen und Heidelberg. Zweitstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Gaststudienaufenthalte in Prag, Paris und New York City. 2017 erhielt sie den Edit Essaypreis, es folgten zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit, darunter Aufenthaltsstipendien der Villa Kamogawa (Kyoto, Japan) oder ein Jahres-Arbeitsstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung. Ihr Buch »Mutter geht aus« wurde 2022 bei diaphanes publiziert. 2024 erschien ihre Neuübersetzung des literarischen Klassikers »Angst vorm Fliegen« von Erica Jong bei ECCO/Harper Collins.

Moderation: Dr. Iuditha Balint

Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Institut für Germanistik der Universität Duisburg-Essen und der Buchhandlung Proust. Wörter & Schönes.


Esra Canpalat: Alte Arbeit & Solidarität. Literarischer Spaziergang

25. Mai 2025, 15:00 Uhr, Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund

Eintritt frei, Anmeldung erwünscht: fhi@stadtdo.de

Vom alten Industrie- zum Freizeitareal: Die Kokerei Hansa in Dortmund-Huckarde steht beispielhaft für den Wandel in der Arbeitswelt und den Umgang mit zurückbleibenden Geländen. Das Industriedenkmal wird nicht länger eine Mischung aus Brache und Museum sein. Die Autorin Esra Canpalat widmet sich dem kulturellen und kommunikativen Gedächtnis; dabei stehen auch Arbeitsverhältnisse, die Frage nach Ausgrenzung und Zusammenhalt im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Publikum wird sie das Gelände zwischen Kokerei und Wohnsiedlung erkunden und aus ihren frisch entstandenen Texten vortragen.

Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur. Im Rahmen von aufbrüche – literaturfestival [lila we:] 2025, einem Projekt des Netzwerks literaturland westfalen. Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr »1250 Jahre Westfalen« gefördert. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.


Hinter den Kulissen des Schreibens: Ulrike Anna Bleier und Ulrich Peltzer

27. Mai 2025, 19:30, Literaturhaus Köln, Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln

Eintritt: 11€ / 9€ (ermäßigt) / 7€ (Mitglieder)

21 Backstage-Geschichten, die einen Blick in den Maschinenraum des Literaturschaffens werfen, denn Literatur schreibt sich nicht von selbst.

Wie viele Änderungen, Überarbeitungen, ja eventuell sogar Neufassungen braucht es, bis ein Manuskript zum Verlag geschickt wird? Und was macht der Verlag daraus? Wie viel Mitspracherecht hat ein Lektor, eine Lektorin oder gar der Vertrieb? Herausgeber Wolfgang Schiffer spricht im Literaturhaus mit Ulrike Anna Bleier und Ulrich Peltzer über Wege und Irrwege literarischen Arbeitens und über den Sammelband »Die Backstage eines Buches« (ELIF Verlag).

»Auch der Text selbst ist ein Raum. Man kann ihn abmessen. So und so viele Zentimeter breit, so und so hoch, so und so tief. Wenn der Text ein Buch wird, hat er eine Farbe, einen Geruch und auch ein konkretes Gewicht. So ein Buch ist ein Sichbehaupten in der Welt und ein materialisierter Beweis für die Existenz des eigenen Denkens.« (Anne Rabe)

Wolfgang Schiffer und Dinçer Güçyeter, die Herausgeber dieser Anthologie, kennen als Autoren die Arbeitsprozesse des Literaturbetriebs. Doch neugierig wie sie sind, wollen sie auch von ihren schreibenden Kolleginnen und Kollegen Geschichten dazu lesen. Aus dem Grund haben sie deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus allen Genres gebeten, von den Erfahrungen zu berichten, die sie mit einem von ihnen ausgewählten Titel ihres bisherigen Schaffens gemacht haben: von der Idee über das Erstellen des Manuskripts bis zum fertigen Buch. Das Ergebnis sind 21 Backstage-Geschichten, die von so mancher Überraschung oder Volte nicht nur beim eigenen Schreiben, auch in der Zusammenarbeit mit dem Verlag erzählen: bei der Wahl des Titels, des Layouts, des Covers u.v.m. Literarisch vielfältig, persönlich und überaus informativ erlaubt der Band »Die Backstage eines Buches« einen Blick in den Maschinenraum des Literaturschaffens, den das Werk selbst nur höchst selten bietet. »[E]in Lesebuch für alle […], denen die Literatur ein Anliegen und ein Vergnügen ist. Eine feine Nahaufnahme vom Schreibtisch der Dichtkunst« (Martin Oehlen).

Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Literaturhaus Köln und dem ELIF Verlag.

Tickets und weitere Informationen hier.