März 2025
Lesung: Jana Volkmann: »Der beste Tag seit langem«
6. März 2025, 19:30 Uhr, Literaturhaus Dortmund, Neuer Graben 78, 44139 Dortmund
Eintritt frei
Jana Volkmann erzählt mit feinem Humor von Tieren, Menschen und gleichberechtigten Formen des Zusammenlebens, die ebenso selbstverständlich wie revolutionär sind.
Eine Sommernacht in der Wiener Innenstadt, zwei Frauen sind auf dem Heimweg, als ihnen in einer kleinen Gasse ein herrenloses Pferd begegnet. Das leicht verwahrloste Tier trottet ihnen nach bis zu ihrem Häuschen in der Vorstadt und bezieht im Garten Quartier. Fortan kümmern die beiden sich um den neuen Mitbewohner. Was zunächst wie eine märchenhafte Fantasie anmutet, steigert sich zu einem außergewöhnlichen Roman über das Zusammenleben von Tier und Mensch, über Tierrechte und Ausbeutung, über Selbstbestimmung und ihre Grenzen. Mit Eleganz und Witz erzählt Jana Volkmann eine hochaktuelle Geschichte, in der Hühnerfabriken gestürmt werden, Schweine über die Simmeringer Hauptstraße galoppieren – und jede*r für sich entscheiden muss, wie wir in Zukunft leben wollen.
Jana Volkmann, geboren 1983 in Kassel, hat in Berlin Europäische Literaturen studiert, seit 2012 lebt und schreibt sie in Wien.
Moderation: Arnold Maxwill
Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Literaturhaus Dortmund.
Mehr Informationen und Ticketreservierung hier.
Vortrag: Dr. Sandra Beck: »Bin ich ein überflüssiger Mensch?« (Mela Hartwig). Zur Wiederentdeckung expressionistischer Autorinnen
20. März 2025, 19.00 Uhr, Museum Ostwall, U-Dortmund, Leonie-Reygers-Terrasse 2, 44137 Dortmund
Eintritt frei
Lange Zeit prägte die von Kurt Pinthus herausgegebene Anthologie »Menschheitsdämmerung« (1919) das Bild des expressionistischen Jahrzehnts. In dieser Blütenlese war nur eine Autorin vertreten: Else Lasker-Schüler. Es gibt aber weit mehr expressionistische Autorinnen, die es wiederzuentdecken lohnt. An diesem Abend soll nachgeholt werden, was zu lange und zu Unrecht vergessen wurde
Moderation: Dr. Iuditha Balint
Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Museum Ostwall im Rahmen der Ausstellung »›Tell these people who I am‹ – Künstlerinnen des Expressionismus und Fluxus«.
Mehr Informationen und Ticketreservierung hier.
Podiumsgespräch auf der Leipziger Buchmesse: Engagement & Empathie. Josef Redings Schreibarbeit
29. März 2025, 15:00 Uhr, Leipziger Buchmesse, Literarischer Salon NRW, Halle 5, Stand D 402
Josef Reding (1929–2020) war eigentlich überall, unentwegt von Auftritt zu Auftritt unterwegs und ständig an allen möglichen Orten publizierend. Wie aber vom Schreiben leben können? Als Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller NRW trat der Dortmunder Schriftsteller bereits in den 1970ern für eine angemessene Entlohnung kreativer Arbeit ein.
In seiner fünfzigjährigen Autorenlaufbahn hat er sich engagiert, wo immer er Unrecht, Ausgrenzung, Gewalt, Rassismus sah. Geprägt war er dabei vor allem auch durch seine transkontinentalen Reisen, auf denen er Dokumentarfilme drehte. Viele seiner Short Storys wurden später Schulbuchlektüren.
Im Gespräch über Redings Biografie und dessen Arbeit zwischen Rechnungen und Reden zeigt Jannick Griguhn (FHI) anhand zahlreicher Funde aus dem Nachlass einen Autor, den es neu zu entdecken gilt.
Moderation: Arnold Maxwill
Eine Kooperationsveranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts mit dem Literaturhaus Dortmund.
Februar 2025
»What Would Fasia Say?« Filmgespräch mit Martina Franzke und Marny Garcia Mommertz
13. Februar 2025, 17:00 Uhr, Fritz-Hüser-Institut (1. OG), Rhader Weg 5, 44388 Dortmund
Eintritt frei
Ausgehend von der Frage »Was würde Fasia sagen?« widmet sich das Gespräch dem Erinnern, Vergessen und Archivieren des Lebens und Erbes der Liedermacherin und Aktivistin Fasia Jansen. Entlang der gleichnamigen 20-minütigen Videomontage von Marny Garcia Mommertz sprechen Johanna-Yasirra Kluhs, Marny Garcia Mommertz und Martina Franzke darüber, wie Archive kuratiert werden können, um die komplexen Geschichten rassifizierter Menschen lebendig zu halten. Und darüber, welche Bedeutung Fasia Jansens Vermächtnis in einer Welt hat, die von Migration, Rassismus und einem fortwährenden Erstarken von Rechtsextremismus geprägt ist.
In dieser Version des Films »What Would Fasia Say?« werden Archivmaterial mit öffentlichen Aufnahmen verbunden und Fasia Jansen im heutigen politischen Klima Deutschlands sowie auf Kuba imaginiert. Herzstück des Films ist ein Interview, das die Schwarze feministische Theoretikerin Tina Campt 1992 mit Fasia Jansen geführt hatte. Visuelle Darstellungen verorten Fasia Jansen in afrokubanischen Kontexten und beleuchten zugleich Deutschlands Wandel im Kontext rechtsextremer Bewegungen wie der AfD. Der Film untersucht, wie Jansens Vermächtnis in globalen und diasporischen Netzwerken weiterwirkt.
Die Produktion des Films wurde gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Ausstellung »Das ist kolonial«, die bis Oktober 2025 besucht werden kann.
Martina Franzke ist Sozialwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten deutsch-jüdische Geschichte von 1933 bis 1945, Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 und internationale Friedenspolitik. Sie engagierte sich in der Friedensbewegung und ist Vorsitzende der Fasia Jansen Stiftung, die sich der Sicherung, Aufarbeitung und Veröffentlichung des Nachlasses von Fasia Jansen widmet.
Marny Garcia Mommertz ist Museumswissenschaftlerin, Autorin und Kulturproduzentin mit Schwerpunkt auf afrodiasporischen Archiven. Seit 2020 erforscht sie das Vermächtnis von Fasia Jansen in Essays, Videoarbeiten und Fotocollagen. Seit 2022 ist sie Managing Editor der Zeitschrift C& América Latina. Sie berät Kunstinstitutionen zu Ausstellungskontextualisierung, Archivierungsmethoden und kuratorischen Ansätzen.
Moderation: Johanna-Yasirra Kluhs, freie Programm- und Produktionsdramaturgin
Konzeption: Marny Garcia Mommertz
Fasia Jansens Nachlass befindet sich seit 2022 im Archiv des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt und wird dort verzeichnet, digitalisiert und öffentlich gemacht.
Eine Veranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts.