Die Fritz Hüser-Gesellschaft konstituierte sich 1988 und benannte sich nach dem Begründer des „Archivs für Arbeiterdichtung und soziale Literatur“ Fritz Hüser.
Fritz Hüser (1908-1979, Foto links) wuchs in Dortmund-Dorstfeld in einem sozialdemokratisch geprägten Umfeld auf. Bereits in früher Jugend zeigten sich literarisches Interesse und bibliothekarische Begabung. Nach einem Arbeitsunfall 1931 musste er seinen erlernten Beruf als Former aufgeben. Zunächst übernahm er die Leitung von Werkbibliotheken, 1945 übertrug ihm die Stadt Dortmund den Aufbau der Dortmunder Volksbüchereien.
Er nahm maßgeblichen Einfluss auf das öffentliche Bibliothekswesen der 1950er und 1960er Jahre. Seine schon in den 1920er Jahren begonnene Sammlung zur Arbeiterliteratur fand als „Archiv für Arbeiterdichtung und soziale Literatur“ weit über Dortmund hinaus Beachtung.
Mit dem Schriftsteller Max von der Grün, dem Gewerkschaftssekretär Walter Köpping u.a. gründete er 1961 die „Dortmunder Gruppe 61“ als „Arbeitskreis für künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt“. Hier wirkte er als Mentor für Autoren und Autorinnen. Von 1973 bis 1979 leitete er ehrenamtlich sein als „Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur“ von der Stadt Dortmund übernommenes Archiv.